Werkstatt-Besuch

 



 Die Sektion Kunsthandwerk des Verbandes Bildender Künstler
Magdeburg kündigt ihren Werkstattbesuch an.
Ich kann mich daran erinnern, dass die Sektionsversammlungen oft
in den Atelierräumen der einzelnen Mitgliedern stattfanden.
Das war kein schlechtes Konzept,
denn es schaffte Zusammenhalt und besseres Kennenlernen.
Bei Lennès waren sie mehrfach im Laufe der Zeit
und meine Grosseltern waren über derartige Besuche immer sehr erfreut.

Gab es doch viele interessante Gespräche und sie blieben
auf diese Weise
auch gut integriert,  trotz Alters und Gebrechen.

Konnten Anteil nehmen am Geschehen.

Sie fuhren auch selbst noch mit Bus/Bahn zu solchen Treffen
(damals gab es wesentlich besseren ÖV als heute).
So geht aus Briefen hervor, dass sie noch im Dezember 1986
eine weihnachtliche Zusammenkunft in Magdeburg gemeinsam besucht haben.
Vermutlich auch diese ganz selbstständig und ohne fremde Hilfe.
Es war für Erich (damals 93 und es war drei  Monate vor seinem Schlaganfall)
sicher nicht leicht, seine blinde Frau über viele Strassen, Bahnhöfe etc. zu führen,
aber das tat er doch sehr selbstverständlich.
Im Gegenzug hat sie für ihn "gehört" und ihm hinterher
 vieles durch Aufschreiben erklärt,
denn er war die letzten Lebensjahre völlig taub.
So bildeten sie ein gutes Team und halfen sich im Alltag.
Hatten auch viel Freude an den Zusammenkünften
im Künstlerverband und wurden von dem einen oder anderen
Mitglied auch öfter privat besucht, auf freundschaftlicher Ebene.

Den örtlichen Seniorenclub der Volkssolidarität haben sie dagegen
nie frequentiert. Dazu hatten sie gar keine Zeit!

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