Noch lange kein Ruhestand

 

 

Rente bedeutete nicht zwangsläufig Ruhestand.
Besonders Erich war noch sehr rüstig und voller Ideen, 
die er nun endlich weitgehendst ohne an Auftraggeber 
gebunden zu sein umsetzen konnte.
 
Kaum in Wernigerode angekommen,
richtete er die Werkstatt also wieder ein. 
Bedeutend kleiner, aber zwei Werkbänke fanden dort Platz.

Was von den Grossgeräten nicht unter kam,
fand einen Platz im Keller.
Dort hatte er seine Dunkelkammer
(er entwickelte Fotos prinzipiell selbst)
und die Werkstatt fürs Grobe: Galvanisiervorrichtung, Walzen etc.

 



 Die vielen Gläser mit Email waren natürlich auch
mitgekommen, hier im Hintergrund die Schränke.
Elsbeth versuchte trotz  fortschreitender Sehbehinderung
immer noch zu arbeiten und schuf in den Sechzigern
noch so manches schöne Stück, immer mehr nach Gedächtnis
(sie hatte hunderte von Farbnummern im Kopf!) und Gefühl arbeitend,
bog sie sich die Drähte für Stegemail zurecht.
Ende der Sechziger musste sie dann endgültig aufgeben.

 


Auch für mich gab es in der Werkstatt ein kleines Tischchen.
Mit einem Kasten schöner alter Glasperlen, einem Amboss plus Sandandkissen,
Hämmerchen, Punzen und allerhand Blech.
Ich war gern und oft bei meinen Grosseltern und sie beschäftigten sich
sehr liebevoll mit mir.
Aber alles zu seiner Zeit: wenn sie arbeiteten,
durfte ich natürlich nicht stören -
also "arbeitete" ich auch, ganz still auf meinem Bänkchen...

Kommentare

  1. I'm sure you have absorbed so much from just being with your loving and hardworking creative grandparents! I can see where your wonderful sense of style comes from!

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